Schlaf schneller, Genosse

Vanity Fair Enough

Die deutsche Ausgabe von “Vanity Fair” ist nicht so übel, wie allerorten behauptet. Bezeichnenderweise waren fast alle Kritiken negativ - und viel besser geschrieben als das Einheitsartikeldeutsch in “Vanity Fair”. Wie man früher gefragt hätte: Was ist die Sprecherposition? So gesehen kann das neurotisch statt originell auftretende Boulevardmagazin “Spiegel Online” auf jeden Fall die Klappe halten. “Vanity Fair” ist in erster Linie harmlos. Es vereint die ekelhafte Redundanz des “Focus” mit der harmlosen Gemütlichkeit von “Brigitte”. Krass ist hingegen, dass man zwischen den Saunagängen oder vor der Wurzelbehandlung beim Zahnarzt künftig eher zu “Vanity Fair” als zum “Stern” greifen wird - mit dem Argument, das dort “noch mehr drinsteht”. Ein Inhaltsargument für ein inhaltsloses Heft - das ist der State of the Art im journalistischen Geblubber 2007.