Als ich fast hundert Jahre alt wurde, hörte ich kaum noch. Nur die Person, die ich anschaute. Zu Essen gab es Rotbarsch im Bärlauchmantel. Servierzeit: 21 Uhr. Die Köchin war krank und hatte auf Vor- und Nachspeise verzichtet. Sie stritt sich mit ihrem ebenfalls anwesenden Freund. Er ging hinunter und kaufte beim Spätkauf drei kleine Packungen Möwenpick-Erdbeer und einmal Eiskonfekt. Er nahm einen Apfel, schnitt ihn in Streifen, bestreute sie mit Zimt und legte damit Sterne auf drei Teller, wofür er den gesamten Eiskonfekt, aber nur eineinhalb Packungen Erdbeer verwendete. Ich benötigte zwei Stunden, das aufzuessen. Zwischendurch bot ich Trüffelkugeln, die mir nachmittags die Nachbarin geschenkt hatte, an. Ich aß keine, der Freund der Köchin eine, die Köchin eine halbe. Sie sagte, sie findet Trüffel eklig. Ich begann mehrere Sätze, die ich nicht vollendete. Die Köchin war in der Küche und machte den Abwasch bei geschlossener Tür. Ihr Freund sagte, ihr zweiter Name wäre “Hausfrau”. Sie sagte, sein Beruf wäre “Verrachter”. Er rauchte mir die Stube voll. Ich vergaß, daß ich mir in der Küche einen Kamillentee gemacht hatte. Ich trank ihn um 0.30 Uhr. Die Tasse war noch warm. In meinem Kopf hörte ich unentwegt ein Orchester. Die anderen hörten es nicht.