Schlaf schneller, Genosse

Husch, Was Sind Wir Wieder Schnell Heute

gadget.jpgKaum zu ertragen, wie viele Medien bei Technikkram-Berichten der Hand an dem Puls der Zeit das Wort reden. Am wichtigsten: Die große Welle egal von was ist dummerweise eigentlich gerade schon wieder vorbei. Irgendwas hat sich dank übelster Begriffsklauberei, hervorgezerrten Einzelfällen und abstrusester Gleichnisse irgendwie so gut wie von selbst erledigt (oder seltener: fängt gar nicht an). Jedenfalls ist man nie dabei (was ja auch boes journalistisch ist), aber alles ist zur Genugtuung geklärt.

Erinnert an eine private Help-Session am Rechner bei der man ein bisschen Verständnis zu vermitteln sucht und die- oder derjenige sagt dauernd “hmmhmm, jaja”, klickt sich währenddessen aber ins Nirgendwo. Genauso wie dieser vermeintliche Schnellraffer-Mausklick jeglichen Anflug von Verstehen gerne als “überflüssiges Detail” brandmarken möchte wird beim Schreiben von den huschhusch Meldungen heimlich befürchteter hoffnungsloser Technologierückstand als Überblick verkauft.

Und am Ende der Tech-Nachricht steht immer ein Satz wie “In den [USA/Fernost/fremdes Land mit komischen Gesetzen] ist man da schon viel weiter, da haben die [Kids/Verbrecher] schon in der [Schule/Untergrund] ein [komisches neues Gerät/Game/Anwendung]”. Oder aber es gibt eine Gegenbewegung (die natürlich im Prinzip schon wieder vorbei ist).

Fast schon so wie bei dem nett crazy gemeinten Boulevard2-Snippet am Ende des RTL-Nachtjournals, wenn danach die liebe alte Schildkröte immer vorsichtshalber so einen beruhigenden Satz im Sinne von “Morgen ist alles wie immer” zum Abschied an den eventuell “verwirrten” Konsumenten mitschickte. Oder eben Fernsehpfarrer Fliege: “Passen sie auf sich auf”.