Bei der Weltmeisterschaft der Sportschützen in Zagreb gelingt den deutschen Sportschützen nichts. Nur Platz 27 für den Olympiazweiten Christian Lusch, der Rest unter ferner liefen. Das Ergebnis ist unter der Gürtellinie, schlichtweg schlecht”, schäumt Gewehr-Bundestrainer Claus-Dieter Roth. Die Systemfrage wird für die Sportschützen neu aufgeworfen: Schlechtes Training macht schlechtes Wetter im Verband. Die politischen Sportschützen beteiligen sich lieber am Libanonkrieg schön von zu Hause aus, da stirbt sich einfach schwerer.
Was vom Antizionismus der Siebziger Jahre übrig geblieben ist, rumort weiter erwartungsgemäß schockschwerenot in der jungen Welt. In der heutigen Ausgabe will Werner Pirker zum x-tenmal das Existenzrecht des Staates Israel in Frage stellen, weil es in der Verhinderung des Selbstbestimmungsrechtes anderer Völker begründet sei. Ein wirklich neuer Naher Osten kann nur im Kampf gegen diesen Zustand entstehen. Als wollte Israel die arabische Welt vernichten, dabei ist es eher umgekehrt. Selbstverständlich ist es das dümmste von der Welt, wie weiland Georg Danzer Gebt”s uns endlich Frieden zu rufen. Frieden fordert man nie ohne agitatorische oder propagandistische Absichten, es sei denn, man ist wirklich so matt, wie man tut. Frieden ist mit den Judenkillern der Hamas und der Hisbollah nicht zu machen. Entsprechend halten 65 Prozent der Deutschen, die einem bekannten Bonmot zufolge, den Juden Auschwitz nie verzeihen wollen, Israel für die größte Bedrohung des Weltfriedens. Der Antisemit, sagt Sartre, will den Tod des Juden schreibt Hermann L. Gremliza in der August-Ausgabe von Konkret. Die Antisemiten sind im Nahen Osten als Guerilla organisiert. Das schafft Probleme, auf die der politische Sportschütze Gremliza mit einem Wunderglauben an die israelische Armee reagiert. Als gelte es wie in einem Konsolespiel den Endgegner zu schlagen (der vermutlich nicht einmal in Teheran sitzt), hat es der Militör mal wieder sehr schwör. Nur selten wagen sich die Gotteskrieger an israelische Militärpersonen, es ist nicht der Soldat, den sie töten wollen, es ist der Jude. Auch die israelische Armee tötet leider Zivilisten, aber nicht weil sie Araber töten will, sondern weil Allahs Helden sich am liebsten hinter ihren Frauen und Kindern verstecken. Diese verdammten arabischen Weicheier sind Gremlizas Sache nicht. In Godards sehr gutem Maoisten-Spielfilm La Chinoise von 1967 heisst es: Vom Standpunkt der Strategie muss man seine Feinde verachten. Vom Standpunkt der Taktik aus muss man sie zumindest berücksichtigen.